Was die Orgel damals im Jahre 1854 kostete .......
Abschrift der Rechnung für die Orgel der Pfarrkirche St.Petrus und Paulus Neuhausen auf den Fildern vom 7.März 1854 , geschrieben von E.F.Walcker - übertragen von Ewald Heck und Markus Grohmann 2002
Neuhausen
Rechnung
über die Anfertigung u.Aufstellung einer neuen Kirchenorgel von 32 klingenden Registern in der Pfarrkirche dasselbst.
1. Wurde das ganze Werk genau nach den Bestimmungen des Vertrages vom 26.März 1851 ausgeführt und an Ort und Stelle aufgestellt wonach dem Unterzeichneten im Wege des Akkords zuerkannt wurden... 4.500,- Gulden
2. Ist dem Cornett während der Ausführung der Disposition noch ein weiterer Chor 2 Fuß, zu verhältnissmäßiger Verstärkung u.Vergrößerung beigefügt worden, was um so nothwendiger war, als der ganze innere Raum des Tempels nach seiner wirklichen Ausführung einen bey weitem größeren Cubus darbot, als er nach dem blosen Kirchbauplan beurteilt werden konnte u. weswegen aus ebendemselben Grund jedem einzelnen Manualregister nicht nur die möglichst stärkste Intonation beigelegt, sondernauch den Pedalregistern ein eigener vollkommen 36° starker Wind gegeben worden ist. Demgemäß mußte auch das genannte Cornett im Diskant des 2.Manuals mit einem dem 8´Tone gleichlaufenden Chor versehen, u. so dem richtigen Baßverhältnis angemessen verstärkt werden, weshalb ich mir für 36 Zinnpfeifen, Vergrößerung der Windlade und des Pfeifenstocks u. Einrastrierung der Pfeifen eine kleine Nachrechnung zu machen erlaube mit einem Betrage von.... 30,-Gulden
3. Wurde in Folge der im Durchschnitt viel stärker intonierten Register u. namentlich der Mixtur im Hauptmanual die Quinte 2 2/3´durch einen extra Zug zu dirigieren gerichtet, wodurch eine weitere Abstufung der Tonstärke bewerkstelligt u. so der grelle Uebergang zum vollen Werk gemäßigt wird. Diese weitere Einrichtung im Regierwerk u.in der Windlad betr. nur... 22,-Gulden
4. Zu sicherer Versendung der sämtlichen Orgelteile wurde dieselbe in meinen eigens hierfür gebauten Transportwägen verpakt, so daß der große Wagen mit etwa 180 % einmal u. der kleine Wagen mit je 40% 2mal den Weg zu machen hatte. Wagenmiethe auf 3 Tage für den großen Wagen pr.Tag 4 Gulden 12,-Gulden
5. Für den Hintransport der Physharmonika 4,30 Gulden
6. Für Wiederherstellung dessen was durch den Gebrauch u. namentlich die Feuchtigkeit an denselben schadhaft geworden ist 6,-Gulden
7. Vertragsmäßige Zinsenvergütung aus 1.500,- Gulden
auf 8 Monate mit 5 % 50,-Gulden
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4.636,30 Gulden
Ludwigsburg. 7. Merz 1854
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