Archiv 2010 Orgel_Grau_600_blau_klein

Allen Mitgliedern des Orgelförderkreises, allen Spenderinnen und Spendern sowie Freunden der Kirchenmusik wünschen wir ein gutes neues Jahr 2011, Gesundheit und Frieden!

Silvester2_highWir bedanken uns für alle Aktivitäten des vergangenen Jahres, für die vielen guten Ideen, die breite Unterstützung und Ihre Spenden. Ganz besonders erwähnen wollen wir die Arbeit unseres Kernteams. Viele kleine Handgriffe spielen sich nicht in der Öffentlichkeit ab sind aber trotzdem zum Gelingen des Ganzen unabdingbar.

Die klingende Musik in der Kirche kann die Menschen bei verschiedensten Anlässen und in verschiedensten Situationen auf ihre besondere Weise reich beschenken, aufbauen oder trösten.

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Konzertbesuche und laden Sie schon heute sehr herzlich zu den Konzerten unserer Konzertreihe “Neuhauser Orgel Konzerte” 2011 ein. Wir haben auch für das neue Jahr einige besondere Höhepunkte musikalischer Art für Sie vorbereitet!

Ihnen und Ihren Familien wünschen wir für das Neue Jahr Gesundheit, Frieden und Glück!

Markus Grohmann                 Dr. Helmut Thomas Eisele
Kirchenmusikdirektor                         Vorsitzender

Neuhausen auf den Fildern, den 2. Januar 2011

“Trompetissimo” - Einladung zum Festlichen Silvesterkonzert

Wir laden Sie herzlich zu unserem „Festlichen Silvesterkonzert mit dem diesjährigen Titel „Trompetissimo“ ein. Es musizieren das „Ludwigsburger TrompetenQuartett“ mit KMD Markus Grohmann an der Orgel und  das Uli Gutscher-Jazz-Trio Stuttgart. Mit diesem Konzert geht am Freitag den 31. Dezember um 16:00 Uhr unser Konzertjahr 2010 zu Ende.

Das diesjährige Neuhauser Silvesterkonzert bietet klassische, aber vor allem auch moderne Akzente in Form von jazzigen Varianten klassischer Musik – ein Programm, wie es bisher  in noch keinem Konzert der „Neuhauser Orgelkonzerte“ erklungen ist.

Zunächst wird das Silvesterkonzert mit der Suite  „Symphony from Fairy Queen“ von Henry Purcell (1659-1695) für 4 Trompeten und Orgel ganz barock eröffnet.

Von Giuseppe Torelli (1658-1709) folgt ein weiteres Werk mit barocker Strahlkraft – die Sinfonia in D-Dur, ebenfalls für 4 Trompeten und Orgel.

Im zweiten Teil des Konzertes werden die 4 Trompeter unten im Kirchenraum zusammen mit dem Uli-Gutscher Jazz-Trio musizieren und man darf sehr gespannt auf die Klänge jazziger Variationen teils bekannter Melodien, wie sie  nur selten bei Kirchenkonzerten zu hören sind.

Die Ausführende sind:

links nach rechts Prof. Dreher, Schlagwerk, die „3 Trompeten Ludwigsburg“ und KMD Grohmann8 Musiker sind beim diesjährigen Silvesterkonzert beteiligt. Das „Ludwigsburger TrompetenQuartett“ wird geleitet von Prof. Hubertus von Stackelberg, der, ebenso wie Klaus-Ulrich Dann auch im „Ludwigsburger BlechbläserQuintett“ mitspielt, das ja bereits des Öfteren in Neuhausen zu Gast war. (Das Bild wurde beim Silvesterkonzert 2008 aufgenommen. Von links nach rechts Prof. Dreher, Schlagwerk, die „3 Trompeten Ludwigsburg“ und KMD Grohmann).

Weitere Mitwirkende mit Trompete sind Martin Schmelcher sowie Claus Stötter, Mitglied der Big-Band des Norddeutschen Rundfunks. An der Orgel begleitet Markus Grohmann.

Das Uli Gutscher-Jazz-Trio Stuttgart besteht aus den Musikern Uli Gutscher, Klavier / E-Piano; Thomas Krisch, Kontrabass und Herbert Wachter, Schlagzeug.

Eintrittskarten können Sie zum Preis von 12,- €, ermäßigt 10 €, an den Vorverkaufsstellen:

  • Bücher & Co., Esslinger Straße 1 in Neuhausen
  • Schreibwaren Knoblauch, Dahlienweg 7 in Neuhausen, sowie
  • Volksbank Filder eG, Schlossplatz 13 in Neuhausen
  • Orgelshop im Katholischen Pfarramt, Klosterstraße 10 in Neuhausen
  • oder der Abendkasse erwerben.

Über Ihren Konzertbesuch würden wir uns sehr freuen!

Unsere neue-Weihnachtskarte 2010Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche Adventszeit, frohe und gesegnete Weihnachten, sowie für das neue Jahr Gesundheit und  Frieden!

 

 

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 5. Dezember 2010

Einladung zum Evensong-Konzert in Neuhausen

Der Jugendchor wird 40 Jahre jung!

Evensong-PlakatAm Sonntag, 21. November 2010, 18 Uhr, findet in der katholischen Pfarrkirche Neuhausen ein Chorkonzert in der Form des englischen “Evensong” statt. In der am Konzertabend  besonders illuminierten Kirche erklingen überwiegend neue englische Titel sowie amerikanische Spirituals von John Rutter, Glenn Burleigh, Karl Jenkins, Harold Lane und anderen. Der „Evensong“ geht vom Ablauf her auf das abendliche Stundengebet der christlichen Kirchen - Vesper und Komplet - zurück und hat sich innerhalb der anglikanischen Kirche, gefördert durch das britische Königshaus in London,  zu einer sehr stimmungsvollen Form eines  Chorkonzertes am Abend entwickelt. Ausführende des rund einstündigen Evensongs sind der Jugendsingkreis St. Peter und Paul Neuhausen, dirigiert und begleitet am Flügel von Markus Grohmann.

Der Eintritt ist frei – um Spenden zur Unkostendeckung wird gebeten.

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 12. November 2010

Einladung zum Orgelkonzert mit Prof. Melling aus London, UK, am Sonntag, den 17. Oktober 2010

Prof. Jonathan Melling aus London, UKJonathan Melling wurde in Wigan, Lancashire, geboren und war schon während seiner Kindheit vielseitig musikalisch tätig in seiner Region. Früh bestritt er Organistendienste in verschiedenen Kirchen und später in der Pfarrkirche zu Chorley.

Nach seiner Schulzeit studierte er Orgel in London bei Gordon Phillips und wurde zum Fellow des “Royal College of Organists”.

Schon während seiner Studienzeit war er Direktor der Kirchenmusik in “Mariä Verkündigung” in Marble Arch, London und später in “St. Michael und Erzengel”, Barnes. Anschließend wurde er Organist an „Wimborne Minster“ in Dorset.

Melling gab Konzerte in ganz England, Douglas, Isle of Man und in Süddeutschland. Besonders hervorzuheben sind Konzerte an der Oxford Town Hall, der Kelvingrove Art Gallery Glasgow und der Victoria Concert Hall in Singapore. 2008 gastierte er in den USA in Boston, Reno, Nevada und San Mateo, Kalifornien.

Berufen durch den damaligen Direktor Dr. Lloyd Webber erfüllte Jonathan Melling viele Jahre eine Professur am London College of Music. Später hatte er administrativ die Aufgabe als Kanzler der Junior Music School und Direktor des Part-Time-Studies. Danach wurde er für den Unterricht an der Hochschule zuständig.

Gegenwärtig konzentriert sich Prof. Melling auf seine Tätigkeit als Musiklehrer und Konzertorganist. Ferner ist er Organist und Musikdirekor an der Kirche “All Hallows by the Tower” in London (Allerheiligenkirche beim Tower zu London).

In Neuhausen spielt Prof. Melling am Spiegel-Orgelpositiv Werke von Stanley und Wesley, nachdem er auf der Walcker-Hauptorgel das Konzert mit festlichen Klängen von Purcell eröffnet hat.

Danach erklingt die große Orgelsonate des deutschen Romantikers Josef Gabriel Rheinberger, dessen Musik hervorragend zum musikalischen Profil der  Walcker-Orgel passt.  Mit dem Komponisten Flor Peeters, einer der berühmtesten Orgelpädagogen, kommen modernere Klänge zum Zuge, bevor das Konzert mit französischer Spätromatik der berühmten Pariser Organisten und Komponisten Vierne und Widor furios enden wird.

Eintrittskarten zu 10,- Euro (8,- Euro ermäßigt) können Sie an den Vorverkaufsstellen:

· Bücher & Co., Esslingerstraße 1 in Neuhausen

· Schreibwaren Knoblauch, Dahlienweg 7 in Neuhausen, sowie

· Volksbank Filder eG, Schlossplatz 13 in Neuhausen

· Orgelshop im Katholischen Pfarramt, Klosterstraße 10 in Neuhausen

· oder der Abendkasse erwerben.

Über Ihren Konzertbesuch würden wir uns sehr freuen!

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 23. September 2010

Konzertvorschau

Iveta Apkalna spielt am 27. Juni 2010 in Neuhausen auf den Fildern

Eine Biographie von Iveta Apkalna

Die Organistin Iveta ApkalnaBei der jungen lettischen Ausnahmeorganistin Iveta Apkalna verbinden sich tiefe Musikalität und makellose Technik aufs Glücklichste mit einem untrüglichen Gespür für die Wirkung der Musik. So hat sie in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer Künstler die Orgel als Königin der Instrumente von ihrem "angestaubten" Image befreit. Selbst bei technisch schwierigsten Anforderungen vermag sie in ihren Interpretationen noch aufregende Akzente zu setzen.

Iveta Apkalna ist es gelungen, als Organistin zum Star zu werden - etwas, was sonst fast nur Dirigenten, Sängerinnen und Sänger und Klavier oder Geigenvirtuosen vorbehalten bleibt. Geschaft hat sie das mit ihrer geerdeten Lebensfreude, ihrer konzentrierten Ernsthaftigkeit, ihrer Akribie und ihrem frölichen Eigensinn, der die Sache meint und nichts von Eitelkeit hat, vor allem aber mit ihrer überragenden Beherrschung eines Instruments, das unter allen als Königin gilt.

Iveta Apkalna wurde in Lettland (Rezekne) geboren und studierte Klavier und Orgel an der J. Vitols Musikakademie Riga. Nachdem sie 1999 beide Ausbildungen mit Auszeichnung abschloss, absolvierte sie an der London Guildhall School of Music and Drama ein weiteres Konzertexamen (Klavier). Von 2000 bis 2003 war Iveta Apkalna vom DAAD geförderte Solistenklassestudentin im Fach Orgel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Iveta Apkalna erhielt bei diversen internationalen Wettbewerben Auszeichnungen: 2003 gewann sie den ersten Preis sowie 4 Zusatzpreise beim 3. Internationalen Mikael Tariverdiev Orgelwettbewerb in Kaliningrad, 2002 ging sie als Siegerin des europäischen Auswahlwettbewerbs „Royal Bank Calgary International Organ Competition“ in London hervor und wurde beim Finale in Calgary, Kanada, mit dem für Organisten maßgebenden Bachpreis bedacht. 2004 wurde ihr in Riga der Grand Latvian Music Award für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Musik verliehen. 2005 verschaffte sie dem Instrument Orgel erstmals bei der Vergabe des ECHO–Klassik–Preises Berücksichtigung: Iveta Apkalna wurde „Instrumentalistin des Jahres“, zusammen mit u.a. Anne–Sophie Mutter und Hélène Grimaud.

Heute konzertiert Iveta Apkalna weltweit und verleiht der Orgel abseits der Kirchenmusik nie gekannten Glanz durch Auftritte in allen bedeutenden Konzerthäusern (Wien, Berlin, Köln, Hamburg, Leipzig, Budapest, Moscow, Luxemburg, San Francisco u.a.) bei führenden Festivals (Lockenhaus–Festival, Musikfest Bremen, Händelfestspiele Halle/Saale, Ludwigsburger Schlossfestspiele, Schwetzinger Festspiele) und mit führenden Orchestern (Berliner Philharmoniker, Hamburger Philharmoniker, Duisburger Philharmoniker, Bremer Philharmoniker, Staatsphilharmonie Rheinland – Pfalz, Kremerata Baltica, Latvian National Symphony Orchestra) unter der Leitung so bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten wie Claudio Abbado, Simone Young, Jonathan Darlington, Christopher Hogwood, Roman Kofman, Andris Nelsons u.a.

Bei unserem Konzert in Neuhausen wird sie Werke von Schumann, Mendelssohn, Glass und Einfelde zu Gehör bringen.

Eintrittskarten zu 10,- Euro (8,- Euro ermäßigt) können Sie an den Vorverkaufsstellen:

· Bücher & Co., Esslingerstraße 1 in Neuhausen

· Schreibwaren Knoblauch, Dahlienweg 7 in Neuhausen, sowie

· Volksbank Filder eG, Schlossplatz 13 in Neuhausen

· Orgelshop im Katholischen Pfarramt, Klosterstraße 10 in Neuhausen

· oder der Abendkasse erwerben.

Über Ihren Konzertbesuch würden wir uns sehr freuen!

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 27. März 2010

Orgelwanderung von Walcker zu Weigle

Wir möchten Sie auf unsere nächste Veranstaltung hinweisen und Sie zu unserer „Orgelwanderung von Walcker zu Weigle” am 9. Mai 2010 einladen. Sie wird uns von Neuhausen zur Esslinger Frauenkirche führen. Treffpunkt ist der Kirchplatz vor der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus in Neuhausen um 14:00 Uhr.

Carl Gottlieb Weigle wurde 1810 in Ludwigsburg geboren und verstarb im November 1882 in Stuttgart. 1826 begann er eine Lehre bei seinem Schwager Eberhard Friedrich Walcker, der 1854 unsere Orgel in Neuhausen baute. Später wurde er der erste Gehilfe bei fast allen großen Orgelbauten des Meisters E.F. Walcker, insbesondere beim Umbau der legendären Stuttgarter Stiftskirchenorgel von 1837 bis 1845. 1845 machte  sich Weigle in Stuttgart selbständig. 1888 verlegte er seine Firma nach Echterdingen.

Bis 1879 hat er an die 100 Orgeln gebaut. Dazu kommen noch Umbau- und Reparaturarbeiten an verschiedenen Orgeln, wie z. B. 1862 an der Gabler-Orgel der Klosterkirche in Weingarten. Seine Orgeln gingen auch nach Übersee. Zum 1. Januar 1880 übergab er seinen Betrieb an den Sohn Friedrich Weigle.

Friedrich Julius Gotthold Weigle wurde 1925 geboren und übernahm das Unternehmen 1958. Bereits seit 1903 war die Neuhausener Walcker-Orgel unter Pflegevertrag mit Fa. Weigle. Durch Weigle erfolgten auch die diversen Eingriffe an der Orgel wie Elektrifizierung der Windanlage 1910, Dispositionsänderungen 1922 im Sinne der Spätromantik und schließlich  1960-1964  der folgenreiche Umbau mit modernem Orgelprospekt – entworfen von Landes-Orgelkonservator Dr. Walter Supper, der auch 1930-1984 als Organist an der Esslinger Frauenkirche wirkte. Die traditionsreiche Orgelbaufirma Weigle wurde leider 1985 von Fritz Weigle aufgelöst.

Die Weigle-Orgel der Esslinger Frauenkirche wurde 1862 mit 25 Registern und mechanischer Kegellade erbaut und entsprach ursprünglich wohl dem Klang der Neuhausener WalckerorgelDie Weigle-Orgel der Esslinger Frauenkirche wurde 1862 mit 25 Registern und mechanischer Kegellade erbaut und entsprach ursprünglich wohl dem Klang der Neuhausener Walckerorgel. Allerdings wurde dieses Instrument 1936-1941 auf die Initiative von Dr. Supper, der mehr dem barocken-norddeutschen Klangideal nachhing, auf 35 Register erweitert und im Klang heller und weniger grundtönig umintoniert.

Dieser Zustand besteht bis heute und es wird eine spannende Frage sein, wie die Zukunft dieses im Kern sehr wertvollen Instruments aussehen wird. Hier gibt es durchaus Parallelen zum Orgelprojekt Neuhausen 1998- 2005.

Praktische Hinweise zur Wanderung

Die Entfernung zwischen Neuhausen, Kirchplatz, und Esslingen, Frauenkirche beträgt ca 10 km. Unser Weg wird uns der alten Straßenbahnlinie END bis zur alten Haltestelle „Scharnhäuser Kaserne“ und am „Scharnhäuser Park“ entlang bis zur Katholischen Kirche St. Dominikus  führen, wo eine kurze Rast eingeplant ist. Von dort aus werden wir den Abstieg ins Neckartal beginnen, vorbei am Zollberger Friedhof nach Esslingen. Über die Schelztorbrücke, auf der immer noch teilweise die alten Straßenbahngeleise sichtbar sind (Neuhausens alte END -Straßenbahnen fahren übrigens heute noch immer von Bozen auf den Ritten) führt unser Weg über die Pliensau und die Agnesbrücke über die Untere Beutau zur Frauenkirche.

Dort wird uns der Kantor der Frauenkirche Esslingen, Dr. Helmut Völkl,  eine Führung zu Kirche und Instrument mit anschließendem Orgelvorspiel geben.

Bitte denken Sie daran, gutes Schuhwerk anzuziehen, sich gegen möglichen Regenfälle zu schützen und selbst Getränke etc. mitzunehmen. Wir schätzen, dass die Wanderung ca 2,5 Stunden in Anspruch nehmen wird.

Nach der Führung in der Frauenkirche ist die Veranstaltung beendet und Sie können mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Buslinie 120) auf eigene Faust nach Neuhausen zurückkehren. 

Die Teilnahme an der Wanderung und der Eintritt mit Führung in der Esslinger Frauenkirche sind kostenlos.

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 01. Mai 2010

Wunderschöne Klangpaletten auf der Walcker-Orgel

Der Kölner Domorganist Prof. Winfried Bönig eröffnete am 21. März die Konzertreihe  „Neuhauser Orgelkonzerte 2010“

Just am 325. Geburtstag des großen Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach (1685-1750) eröffnete der Kölner Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig in einem abwechslungsreichen Orgelkonzert die Neuhauser Orgelkonzertreihe, die nun nach der Wiedereinweihung der E.F.Walcker-Orgel von 1854 im Jahre 2005 bereits ins 5. Jahr geht.

Der Kölner Domorganist Prof. Winfried BönigBönig folgte der Einladung von Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann vom Jahr 2008 und hatte bereits aus dem Kollegenkreis von der erfolgreichen Restaurierung des Instruments gehört. Das Konzertprogramm war gestaltet als „Musikalischer Blumenstrauß“ zu Bachs Geburtstag. Nach der Begrüßung durch Pfarrer Alfred Kirsch erläuterte Prof. Bönig mündlich den rund 250 erschienenen Konzertbesuchern den jeweiligen Bezug der Komponisten des Abends zur Person Bach. So erklangen zunächst – unten sichtbar für das Publikum – auf dem Orgelpositiv von Hieronymus Spiegel von 1762 Orgelwerke von Scheidt und Frescobaldi. Bereits hier fesselte Bönig die Zuhörer durch eine faszinierende Technik und souveräner Lockerheit, trotz der technischen Ungewohntheiten dieses Orgelbau-Kleinods, zumal er wie viele seiner Konzertvorgänger erstmals im Stehen Orgel spielen musste.

Auf der großen Walcker-Orgel folgten Bachs C-Dur-Praeludium und Fuge (9/8tel) und die Choralbearbeitung „Allein Gott in der Höh´sei Ehr“. Alle Bachwerke wurden von Bönig nicht protzig, sondern der Polyphonie und den knapp 5 Sekunden Nachhall der großen Neuhausener Pfarrkirche angemessen dezent und klar registriert und konsequent durchartikuliert. Hier wurde deutlich, dass auch die Orgelbauer in der Zeit Eberhard Friedrich Walckers rund 100 Jahre nach dem Tod Bachs klanglich nach wie vor in den Grundlagen jener Epoche verwurzelt waren. Aber genauso wurde hörbar, dass Prof. Bönig als Kölner Domorganist mit der Problematik halliger Kirchen mehr als vertraut ist.

In der Fantasie d-moll von  W.A.Mozart – wie von Geisterhand vom Interpreten ohne Assistent durchweg selbst registriert – kam dann der volle Walcker-Klang in Mozarts typischer dramatischer Harmonik zur Geltung und man konnte fast den Eindruck bekommen, die Orgel sei mit einem Schwellwerk ausgestattet, so raffiniert setzte Bönig die vielseitigen Möglichkeiten des 32-registrigen Instruments in Szene. Nach weiteren Werken von Karg-Elert, Widor und dem filigranen und äußerst  virtuosen  Andante KV 616 von Mozart endete das Konzert in der festlichen Fanfare D-Dur des spätromantischen Belgiers Nicolas Jaques Lemmens. Langanhaltender Beifall wurde dem Kölner Domorganisten zuteil. Als Zugabe spielte er die ruhige Ciacona f-moll von Johann Pachelbel – so dass der Abend angemessen der Liturgie der Fastenzeit mit leisen Tönen endete.

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 30. April 2010

Zum 325. Geburtstag von Johann Sebastian Bach

Orgelkonzert am 21. März 2010 mit Professor Winfried Bönig aus Köln

Schon heute laden wir Sie sehr herzlich zu unserem Konzert am 21. März 2010 nach Neuhausen ein. Zur Geburt Bachs galt an seinem Geburtsort Eisenach noch der Julianische Kalender. So wird sein Geburtsdatum in der Regel mit dem örtlich gültigen Datum, dem 21. März 1685, angegeben, sein Todesdatum hingegen nach dem in Leipzig gültigen Gregorianischen Kalender. Genau an diesem Tage jährt sich also der 250te Geburtstag von Johann Sebastian Bach.

Professor Winfried Bönig wird Werke von Bach, Mozart, Scheidt, Rheinberger und Karg-Elert zu Gehör bringen.

Wir freuen uns, Sie bald in Neuhausen begrüßen zu können!

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WEB-Boenig-Foto-2009-okWinfried Bönig wurde 2001 zum Domorganisten in Köln berufen und leitet als Professor für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation seit 1998 den Studiengang Katholische Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln.

Damit bekleidet er zwei der herausragenden kirchenmusikalischen Positionen in Deutschland.

Seinen ersten Orgelunterricht erhielt der geborene Bamberger mit dreizehn Jahren beim Domorganisten seiner Heimatstadt, Wolfgang Wünsch, bevor er 1978 in die Orgelklasse von Franz Lehrndorfer an der Münchener Musikhochschule aufgenommen wurde. Nach dem „mit Auszeichnung“ abgelegten Examen erlangte er Abschlüsse in Dirigieren sowie das Meisterklassendiplom für Orgel.

An der Universität Augsburg folgte noch das Studium der Fächer Musikwissenschaft, Geschichte und Musikerziehung. Seine Doktorarbeit von 1992  (bei Prof. Franz Krautwurst) beschäftigte sich mit der süddeutschen Kantate zur Bachzeit, einem bis dahin noch weitgehend unerforschten Bereich der protestantischen Kirchenmusik.

Seine künstlerische Tätigkeit begann Bönig in Memmingen, wo er von 1984 bis 1998 als Organist und Dirigent an der dortigen Hauptkirche Sankt Josef wirkte. Das Repertoire der dort aufgeführten Werke umfaßte die großen Orchestermessen und symphonische Werke ebenso wie die zyklische Aufführung der gesamten Orgelwerke von Bach und Messiaen.

Für seine musikalische Arbeit wurde ihm 1995 der „Kulturpreis der Stadt Memmingen“verliehen.

Neben den umfangreichen liturgischen Aufgaben, die das geistliche Leben am Kölner Dom prägen, hat auch seine Konzerttätigkeit hat ihr Zentrum in dieser Kathedrale, wo Bönig die Serie der sommerlichen „Orgelfeierstunden“ leitet. Der Zyklus gehört zu den renommiertesten und bestbesuchten Veranstaltungsreihen weltweit. Von den zwölf Konzerten spielt Bönig in jedem Jahr drei, zu Gast sind darüberhinaus international beachtete und gesuchte Organisten.

Konzerteinladungen führen ihn Jahr für Jahr in alle Welt, 2008 wurde er zu feierlichen Orgelweihen und remieren u.a. nach China (Arts Center Peking), Rußland (Philharmonie Khanty-Manijsk) und Spanien (Saragossa) eingeladen.

Bönig war und ist Interpret zahlreicher Uraufführungen von Werken, die ihm Komponisten widmeten, so u.a. von Enjott Schneider, Jean Guillou, Stephem Tharp und Colin Mawby.

Schon seine erste CD mit Orgelwerken von Dietrich Buxtehude, erschienen 1988, wurde von der europäischen und amerikanischen Musikkritik begeistert rezensiert.
Zahlreiche weitere Aufnahmen, als Organist und Dirigent, folgten und summieren sich inzwischen zu einer langen Diskographie unterschiedlichsten Repertoires.
Große Beachtung fanden die Einspielungen der Orgeln im Kölner Dom (s. Diskographie) sowie eine CD mit einer eigenen Transkription von Bachs „Goldberg-Variationen“

Auch als Dirigent tritt Bönig regelmäßig auf, so zuletzt bei einer Reihe von Aufführungen von Bachs Johannes-Passion in Moskau.

Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann Neuhausen auf den Fildern, den 3. Januar 2010

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