Archiv 2011 Orgel_Grau_600_blau_klein

Team mit Susanne Trescher in der MarktstrasseFleckenherbst 2011

Am Sonntag, 19. Oktober, war es für den Orgelförderkreis wieder  soweit und wir konnten erneut unseren Stand vor der “Wäsche Galerie” in der Marktstrasse aufbauen. Bei schönstem Wetter war unser Stand wieder gut besucht. Ein Herzlicher Dank gilt Familie Trescher von der „Wäschegalerie“ für die Bereitstellung des Stellplatzes in der Marktstraße. Weiterer Dank allen fleissigen Helferinnen und Helfern beim Auf- und Abbau sowie bei der Betreuung des Orgelstandes. Und nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön den vielen Besucherinnen und Besuchern aus Neuhausen und aus der Region am Orgelstand!

Neuhausen auf den Fildern, den 23. Oktober 2011 Dr. Helmut Thomas Eisele

Unterstützung für Klangpflege der  E.F. Walcker Orgel 1834 in Notzingen

KMD Markus Grohmann und Herr Bühler aus NotzingenAm Samstag, den 17. September hatten wir Herrn Bühler aus der Evangelischen Kirchengemeinde in Notzingen zu Gast. Ihn interessierte insbesondere der Klang unserer Flötenregister und der Mischbarkeit mit anderen Stimmen.

Die Evangelische Kirchengemeinde besitzt eine Orgel aus der frühen Schaffenszeit des großen Orgelbauers E.F. Walcker aus dem Jahre 1834.

Wir wünschen der Kichengemeinde Notzingen viel Erfolg bei der Erneuerung des Klangbildes der Orgel. 

Neuhausen auf den Fildern, den 09. Oktober 2011 Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann

Tag des offenen Denkmals

Neuhausener Walcker-Orgel und Spiegel Positiv finden großes öffentliches Interesse

KMD Markus Grohmann bei der Orgelführung am Tag des offenen DenkmalsAm Sonntag, den 11. September, fand in Neuhausen auf den Fildern der Tag des offenen Denkmals statt. Die Führung begann um 14:00 zu der etwa 25 Besucherinnen und Besucher in unsere Pfarrkirche gekommen waren. In der Mehrzahl kamen unsere Gäste aus den umliegenden Gemeinden mit einem Umkreis von ungefähr 50 Kilometern. Die Führung begann auf dem Kirchplatz. Markus Grohmann begann mit einem Überblick über die Geschichte von Neuhausen auf den Fildern von der Zeit der Kelten über die der Römer bis in unsere Zeit. Ausführlich schilderte er die Entstehungsgeschichte der Kirche beginnend mit der Kirche aus der Gotikzeit bis zum heutigen Kirchengebäude, das in neomanischem Stil gehalten ist. Er wies die Besucher auf die besondere Ornamentik der Kirche hin, die später am Gehäuse der Walcker - Orgel erneut auftaucht. Auf der Südseite der Kirche wurden unsere Gäste in das Innere der Kirche geführt. Im Inneren der Kirche wurden sie auf die räumliche Größe des Gotteshauses aufmerksam gemacht, die von außen her nicht sofort ins Auge fällt. Der Rundgang begann zunächst auf der Westseite der Kirche mit den Erläuterungen zu den Grabplatten aus der Zeit um 1500. Die Grabplatten stammen von adligen Mitgliedern des ehemaligen Klosters in Neuhausen. Auf den Grabplatten sind viele Details aus dem Leben jener Epoche zu sehen. Unter anderem ist auch das Wappen von Neuhausen abgebildet.

Gleich in der Nähe sind auch die Schlussteine der gotischen Vorgängerkirche aufgestellt. Auf ihnen ist das Neuhäuser Wappen zu sehen. Von der Westseite der Kirche wurden die Besucher dann in die Apsis geführt, wo das Sakramentshaus aus spätgotischer Zeit erhalten ist.

Nach den vielen Worten waren unsere Gäste über eine Abwechslung erfreut. Diese bestand in den Ausführungen von Herrn Grohmann zu einem Denkmal ganz anderer Art, nämlich einer Orgel. Es ist dies ein Orgelpositiv von Hieronymus Spiegel aus Rottenburg. Es wurde im Jahre 1762 gebaut. Die Orgelbauerfamilie stammte ursprünglich aus Prag. Das Instrument wurde für die Liebfrauenkapelle angefertigt. Es hat sechs Register, die noch vollständig erhalten sind. Von Hieronymus Spiegel sind nur noch fünf Instrumente erhalten geblieben. Im Jahre 2004 bis 2005 wurde das Positiv aufwändig durch die Firma Eule in Bautzen in Sachsen restauriert. Bei dieser Restaurierung wurde auch die einst malige Farbgebung freigelegt. Dabei zeigte sich, dass die Orgel in kräftigen Blautönen und Rottönen gehalten war. Dies macht deutlich, dass das Instrument nicht für die Pfarrkirche, sondern für Liebfrauenkapelle konzipiert wurde. Die Liebfrauenkapelle ist die einzige Barockkirche auf den Fildern, an deren Deckenfresken genau diese Farben zu sehen sind. Die in Windversorgung der Orgel geschieht heute über einen Blasebalg mit Elektromotor. Nach wie vor kann das Instrument aber auch noch über die Froschmaulbälge gespielt werden. Um dies zu beweisen bat Grohmann einen Besucher die Bälge zu bedienen, was bis auf wenige „Luftlöcher“ ganz gut klappte. Auch an diesem Punkt hatten die Besucher viel Spaß.

Das nächste Denkmal war die Walckerorgel. Um sie näher besichtigen zu können mussten sich die Besucher auf die Orgelempore begeben. Dort angekommen wurden sie in das Lebenswerk des Orgelbauers Eberhard Friedrich Walker eingeführt, der in Bad Cannstatt geboren wurde. Nach seinen Lehrjahren gründete er eine eigene Firma in Ludwigsburg. Mit dem Bau der Orgel für die Frankfurter Paulskirche schaffte Walcker den orgelbauerischen Durchbruch. Viele technische Neuerungen wurden von ihm in den Orgelbau eingeführt. Dies führte dazu, dass seine Firma rasch berühmt wurde und er so seine Instrumente in alle Welt verkaufen konnte. Um ein besonders markantes Beispiel zu nennen: die erste Konzertorgel für die USA wurde von Walcker bereits 1863 nach Boston geliefert. Von den 277 Orgeln, die Eberhard Friedrich Walker gebaut hat, sind heute nur noch 10 erhalten. Alle anderen Instrumente fielen dem Zeitgeschmack oder dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

Nach diesen Schilderungen erklärte Markus Roman den aufmerksamen Zuhörern woraus eine Orgel besteht und wie sie funktioniert. Besonders überrascht waren die Besucher darüber, dass sie rein mechanisch funktioniert. Das heißt, die Kraftübertragung von den Tasten der Manuale bis zu den Ventilen der Pfeifen erfolgt über kleine Holzleisten, die Trakturleisten genannt werden.

Den Abschluss der Führung bildete die klangliche Vorführung der Orgel. Unser Kirchenmusikdirektor begann mit der Präsentation der einzelnen Pfeifenfamilien. Im Anschluss daran führt er ein großes Crescendo vor, das mit leisen Registern begann bis er schließlich „alle Register zog“ und die Orgel in vollem Klang zu hören war.

Das große Interesse der vielen Besucher war für uns Bestätigung dafür, dass der Entschluss beide Orgeln zu restaurieren der richtige war. Wir konnten somit einen Beitrag zur Erhaltung zweier bedeutender Denkmale unseres Landes leisten. Wir hoffen, dass sie auch in den nächsten 200 Jahren viele Menschen eine große Freude bereiten werden.

Unserem Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann gilt unser besonderer Dank für die gute Vorbereitung des Tages offenen Denkmals und für die verbindliche Art, wie er die Führungen gestaltete.

Neuhausen auf den Fildern, den 09. Oktober 2011 Dr. Helmut Thomas Eisele

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