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Grussworte

Grußwort des Bürgermeisters Ingo Hacker der Gemeinde Neuhausen auf den Fildern

Bürgermeister Ingo HackerGrußwort des Bürgermeisters

Dem Wunsch des Orgelförderkreises St. Petrus und Paulus Neuhausen mich öffentlich für den Erhalt der Walcker Orgel einzusetzen komme ich gerne nach.

Bildnachweis Nr. 72

Die 1854 in der Werkstatt des berühmtesten Orgelbauers seiner Zeit, Eberhard Friedrich Walcker, entstandene Orgel ist in Ihrer Grundsubstanz ein herausragendes Denkmal der Orgelbaukunst des 19. Jahrhunderts. Sie ist die einzige noch erhaltene Orgel dieser Größe und hat damit überregionale Bedeutung. Die Gemeinde Neuhausen a.d.F. ist sehr stolz darauf, eine solche „Königin der Instrumente” in der größten Dorfkirche Europas zu beherbergen.

Ein Blick zurück in die bewegte Geschichte unserer Gemeinde macht deutlich, dass eine „Keimzelle” für diese besondere Orgel bereits im 14. Jahrhundert zu finden ist, als Neuhausen unter österreichische Herrschaft kam. Als katholische Enklave nahm die Gemeinde im sonst evangelischen Württemberg 388 Jahre lang eine Sonderstellung ein. Im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden war Neuhausen für die damalige Zeit sehr groß. So war es nicht verwunderlich, dass sich die Verantwortlichen seinerzeit für einen großzügigen Kirchenneubau, der heutigen Pfarrkirche St. Petrus und Paulus, entschlossen haben. Trotz der immensen Baukosten ging der Auftrag für eine neue Orgel an Eberhard Friedrich Walcker.

Die Gemeinde Neuhausen unterstützt das Projekt des Orgelförderkreises auf breiter Basis. Eine Anschubfinanzierung von 100.000,- DM wurde bereits zur Verfügung gestellt. Ich wünsche dem Förderkreis alles Gute in dem Bemühen, die für die Renovierung notwendige Summe von über 1 Million DM zusammen zu bringen. Es würde mich freuen, wenn auch Sie das Neuhausener Orgelprojekt ideell oder aber mit einem finanziellen Beitrag unterstützten.

Ingo Hacker
Bürgermeister

Grußwort unseres Pfarrers Alfred Kirsch der katholischen Kirchengemeinde
St.Petrus und Paulus
in Neuhausen auf den Fildern

Pfarrer Alfred KirschGrußwort des Pfarrers

Im 8. Jh. wurde die (bereits in der Antike verwandte) Orgel durch eine Schenkung aus Byzanz, wo die Orgel ins Kaiserzeremoniell übernommen worden war, im fränkischen Reich bekannt und im Westen langsam in liturgischen Gebrauch genommen.

Bildnachweis Nr. 73

Dieses Tasteninstrument ist zu einem festen Bestandteil der Kirchenmusik geworden. Das II. Vatikanische Konzil hat der „musica sacra”, der Kirchenmusik, in der Liturgiekonstitution ein eigenes Kapitel gewidmet. Es bezeichnet die gottesdienstliche Musik als einen „notwendigen und integrierenden Bestandteil der feierlichen Liturgie”.So ist auch die Orgelmusik mehr als ein schmückender Lorbeerbaum, sie ist selbst Liturgie. Die Orgelmusik vermag die tätige Teilnahme (participatio actuosa) der Gläubigen zu steigern und jene seelische Verfasstheit zu fördern, die den Menschen aufnahmefähig macht für Gottes Wort und die sakramentale Gnade. Das II. Vatikanische Konzil fordert deshalb: „Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben”.Die Orgelmusik führt gleichsam die wortlose Musik des frühchristlichen Alleluja-Jubilus fort. Denn es gibt Wirklichkeiten, die nur mit Mitteln der Kunst erfahren und ausgedrückt werden können.

Ich danke allen, die die Sanierung der Walcker-Orgel in St. Petrus und Paulus in Neuhausen unterstützen und so dazu beitragen, dass nach erfolgter Renovation der Orgel diese in vollem Maße unsere Gottesdienste bereichern kann.

Alfred Kirsch

Pfarrer